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Presse

Presseberichte über OA. Dr. Med. Univ. Behrooz Salehi und das meDicum

Gesund & fit: Leistenbruch, was tun?

Was ist eigentlich ein Leistenbruch?

Ausstülpung des Bauchfells (Peritoneum) mit Bauchinhalt (z.B. Anteile des Darms) durch eine angeborene oder erworbene Bruchlücke (Lücke in der Faszie* und/oder Muskulatur) im
Bereich der Leiste.

*Faszie = eine derbe Schicht aus Bindegewebe, die einzelne Muskeln, Muskelgruppen oder ganze Körperabschnitte umgeben kann.

Der Leistenbruch (Inguinalhernie) ist die häufigste Bruchform.

Welche Ursache kann eine Leistenhernie
haben?

Sogenannte Inguinalhernien können im Laufe des Lebens entstehen oder angeboren sein. Sie kommen bei Männern sechs- bis achtmal häufiger vor als bei Frauen. Auch im Kindesalter ist der Leistenbruch die häufigste chirurgische Erkrankung, wobei Jungen bis zu neunmal häufiger betroffen sind als Mädchen.

Angeborene Leistenhernie (Herniacongenita) während der vorgeburtlichen Entwicklung im Mutterleib wandern beim männlichen Embryo die Hoden aus der Bauchhöhle durch den Leistenkanal in den Hodensack. Entlang des Samenstranges und dessen Gefäßen befindet sich hier nun eine Schwachstelle, die lebenslang bleibt und die leicht durch erhöhten Bauchraumdruck (schweres Heben, Pressen, Husten) wieder ausgeweitet werden kann.

So eine ähnliche Schwachstelle gibt es auch bei der Frau, und zwar entlang des sogenannten Ligamentum rotundum.

Erworbene Leistenhernie (Hernia acquisa) entstehen an einer anlagebedingten Schwachstelle der Bauchdecke unterhalb des Leistenbandes. (Entlang der Durchtrittstelle der Gefäße oder Nerven, Faszien- oder Muskellücken).

Welche Umstände fördern die Entstehung eines Leistenbruches?

  • Druckerhöhung im Bauchraum: schwere körperliche Arbeit (v.a. schweres Heben); starkes Pressen
  • Volumenzunahme im Bauchraum: Schwangerschaft, Aszites (= krankhafte Ansammlung von Flüssigkeit in der freien Bauchhöhle (Peritoneum), Tumore.

Welche Formen des Leistenbruches gibt es?

Einteilung nach Entstehung: s.o. (angeborene vs. erworbene Inguinalhernie)

Einteilung nach der Lokalisation (anhand der Gefäße):

  • indirekte Hernie
  • direkte Hernie

Welche Beschwerden treten auf?

  • Dezente Schmerzen, oft unspezifisches Druckgefühl
  • Ziehende Schmerzen in der Leiste, besonders beim Sitzen und Gehen
  • Tastbare Schwellung in der Leistenregion, teilweise auch sichtbar
  • Oft fehlende Symptomatik im Liegen oder in Ruhe

Wie wird ein Leistenbruch diagnostiziert?

  • Bei Neugeborenen fällt beim Schreien oder Pressen meist eine Vorwölbung in der Leiste auf.
  • Erwachsener: Im Stehen bittet der Arzt den Patienten zu pressen oder zu husten, damit der Bruchsack an seiner Austrittsstelle sichtbar wird oder zu tasten ist. Beim Abhorchen des Bruches mit dem Stethoskop können Darmgeräusche zu hören sein.
  • Ultraschalluntersuchungen

Welche Komplikationen können auftreten?

Der Bruchsack kann einklemmen.

INKARZERATION: Der Bauchinhalt kann nicht mehr durch die Bruchlücke in die Bauchhöhle zurückgleiten. Hier besteht die Gefahr eines lebensbedrohlichen Darmverschlusses und in weiterer Folge kann das Abschnüren der Darmdurchblutung zu einem Absterben von Darmanteilen führen.

Jede Einklemmung ist daher eine OPERATIONSINDIKATION!!!

Welche Therapieverfahren gibt es?

1. Offenes Verfahren:

Operation nach Shouldice: Zugang von außen mit Rekonstruktion aller Schichten. Operation nach Lichtenstein: Zugang von außen mit Einnähen eines Kunststoffnetzes.

2. Knopflochtechnik (Laparoskopisches Verfahren):

Bei dieser Operation wird via Laparoskopie vom Bauchraum her die Bruchpforte mit einem Kunststoffnetz verschlossen. Die Methode gestattet eine praktisch unverzügliche Wiederaufnahme der körperlichen Aktivität, da das Netz von innen her an die Bruchpforte gedrückt wird. Die Methode kennzeichnet sich zusätzlich aus durch geringe postoperative Beschwerden sowie durch wenig lokale Leistenschmerzen im weiteren Verlauf.

  • TEPP (transabdominelle präpertionale Hernioplastik)
  • NOTS

irani.at-Magazin, Silvester 2016, Nr. 6 / Seite 19

Die Vorteile der „offenen“ Verfahren (4 bis 7 cm Leistenschnitt):

  • Sehr gut in örtlicher Betäubung durchführbar
  • Operation auch ohne Kunststoffnetz möglich (siehe Shouldice)
  • Netze kleiner (6 x 12 cm)

Nachteile der „offenen“ Verfahren: Hautschnitt größer Postoperativ etwas mehr Schmerzen

Die Vorteile der laparoskopischen Operationsverfahren („Schlüssellochchirurgie“):

  • Winzige Hautschnitte
  • Beidseitige Leistenbruchversorgung in einer Operation ohne zusätzliche Hautschnitte möglich
  • Postoperativ etwas geringerer Schmerzmittelbedarf

Die Nachteile der laparoskopischen Operationsverfahren („Schlüssellochchirurgie“):

  • Immer größere Netze erforderlich (10 x 15 cm)
  • Immer Vollnarkose erforderlich

Warnsignale Darmkrebs

Hämorrhoiden, Schleimhautrisse, Entzündungen und Krebs verursachen am häufigsten Blutungen aus dem Darm oder im Analbereich. Blut, das offensichtlich aus dem Darm oder vom Darmausgang stammt, ist immer ein Alarmsignal. Die Anzeichen für Darmkrebs sind oft nur sehr diskret: Blut im Stuhl, eine Veränderung der Stuhlgewohnheiten, ein unerklärlicher Wechsel von Durchfall und Verstopfung sowie Bauchschmerzen.

Warnsignale Darmkrebs können zum Beispiel Symptome der Erkrankung sein. Zudem ruft Dickdarmkrebs in frühen Stadien oft gar keine Symptome hervor. Vorsorgeuntersuchungen können dazu beitragen, Darmkrebs und dessen Vorstufen trotzdem möglichst früh zu erkennen.

Mit den Lebensjahren steigt jedoch das Risiko für bösartige Erkrankungen. Auch das Blutungsrisiko im Darm nimmt zu. Bei der Darmspiegelung entdeckte Polypen werden abgetragen und mikroskopisch untersucht. 90% aller Darmpolypen sind sogenannte adenomatöse Polypen, d.h. Neubildungen, die grundsätzlich entarten können. In Österreich wird eine kostenlose Darmspiegelung im Rahmen der Früherkennung ab dem 50 Lebensjahr angeboten.

Der Artikel von Herrn Dr. Salehi - „Warnsignale Darmkrebs“ wurde am 4. Oktober 2013 in der Zeitschrift „mediaplanet“ veröffentlicht.

mediaplanet.com
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